RADEBERGER PILSNER

EINE BESONDERE GESCHICHTE

Erlebe das Bier, das die Pilsner Brauart in Deutschland mitbegründete, das Kanzler und Könige überzeugte, das bis heute in den Metropolen der Welt geschätzt wird und nach wie vor nur in Radeberg gebraut wird.


Die Radeberger Gründungsväter

In der Knobloch′schen Weinhandlung trafen sich regelmäßig die Radeberger Honoratioren. Sie wussten nicht viel vom Bier – außer, dass es besser werden musste. Und so beschlossen schließlich fünf von ihnen, diesen Missstand zu beheben und selbst eine Brauerei zu gründen.

Gustav Philipp

Rittergutbesitzer, Lehenrichter und erster Direktor der Brauerei. Als treibende Kraft der Gründung brachte er nahezu sein gesamtes Privatvermögen in die Brauerei ein.

(Foto: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek)

Johann Gottfried Schöne

Als erfolgreicher Besitzer einer Bandweberei in Großröhrsdorf steuerte der Fabrikant die nötige wirtschaftliche Expertise bei.

(Foto: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek)

Adv. August Max Rumpelt

Stadtrat und Bürgermeister in Radeberg. Ihm lag besonders die Industrie-Entwicklung der Region am Herzen. Für eine neue Brauerei in seiner Stadt sorgte er sogar höchstpersönlich.

(Foto: Museum Schloss Klippenstein)

Dr. jur. H. E. Minckwitz

Rechtsanwalt und frühes Mitglied des deutschen Reichstags. Ein Revolutionär, der unbeirrt an den Fortschritt glaubte – erst recht beim Bier.

(Foto: SLUB Dresden/Deutsche Fotothek)

Carl Hermann Rasche

Stadtkämmerer in Radeberg. Ihn zeichnete sein ausgeprägtes Gespür für Zahlen aus und er bekleidete Posten im Aufsichtsrat und im Vorstand.

(Foto: Museum Schloss Klippenstein)

Fünf Köpfe – eine Vision

Besseres Bier

Nur schwer vorstellbar: Es gab eine Zeit, da war Bier alles andere als ein Hochgenuss. Die Pilsner Brauart war noch so gut wie unbekannt – und das gängige Bier war unbekömmlich, trüb und warm vergoren. Da ist es wenig verwunderlich, dass sich unsere Gründerväter im Januar 1872 in einer Weinstube trafen.

Start-up anno 1872

Mangelnde Brauerfahrung sollte aber für die fünf Gründer kein Problem sein: Schließlich hatten sie Mut, Weitsicht und eine Idee, die sie antrieb. Und so gründeten sie kurze Zeit später eine zur damaligen Zeit sehr fortschrittliche Aktienbrauerei in ihrer beschaulichen Heimatstadt.

Das Vorbild hinter sich lassen

Auch wenn die Pilsner Brauart Vorbild war, so steckte sie zur damaligen Zeit in den Kinderschuhen und bot noch Optimierungspotenzial. Daher wollten unsere Gründer das Pilsner nicht einfach kopieren. Sie wollten es perfektionieren. Und so setzten sie es sich zum Ziel, das beste Pilsner ihrer Zeit zu brauen. Der Beginn einer ganz besonderen Geschichte ...

Gebraut mit dem Anspruch,
stets das Beste seiner Zeit zu sein

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Regelmäßige Bieranalysen

Die Brauereiverantwortlichen waren beseelt von der Idee, das beste Pilsner ihrer Zeit zu brauen. Darum suchten sie immer wieder den direkten Vergleich mit dem ursprünglichen Pilsner aus Böhmen. Man ließ regelmäßige Untersuchungen durch renommierte Laboratorien anstellen und verbesserte daraufhin die eigenen Verfahren. So lange, bis man die böhmische Pilsner-Qualität nicht nur erreichte, sondern nachgewiesenermaßen sogar übertraf.

„Gebraut mit dem Anspruch, das Beste zu sein“

Diesen Anspruch leben die Braumeister in Radeberg auch heute noch. Schau uns bei einer Braureiführung über die Schulter und sieh dir an, wie Radeberger Pilsner gebraut wird.

Pilsner muss nicht aus Pilsen kommen

Das Pilsner wird groß

Schnell verbreitete sich der gute Ruf vom Pilsner aus Radeberg in ganz Deutschland. Das helle, hopfenbetonte Bier traf mit seinem frischen Geschmack den Nerv der Zeit und trat einen unaufhaltsamen Siegeszug an. Das blieb natürlich auch im nahen Pilsen nicht unbeobachtet.

Über Geschmack lässt sich streiten

In Pilsen fühlte man sich in seinen Namensrechten verletzt – wahrscheinlich auch ein kleines bisschen in seinem Stolz. Denn man war der Meinung, ein gutes Pilsner müsse aus Pilsen stammen. Und nur Bier von dort dürfe die Bezeichnung Pilsner auf dem Etikett tragen. Um 1910 strebte man mehrere Prozesse gegen die Radeberger Brauerei an, um ihr die Bezeichnung Radeberger Pilsner zu untersagen.

Zu Recht ein Pilsner

Allerdings mit wenig Erfolg, wie wir heute wissen. 1913 entschied das Reichsgericht, dass der Zusatz „Radeberger“ zweifelsfrei kläre, woher das Pilsner stammt. So kam es, dass „Pilsner“ in Deutschland zum Inbegriff einer Biersorte wurde und nicht für dessen Herkunft steht.

Berühmte Freunde

Auch wenn sie sich in mehr als nur der Kopfbedeckung unterschieden, ihre Vorliebe für Radeberger hatten Sachsenkönig Friedrich August III. und Otto von Bismarck auf jeden Fall gemeinsam.

Der Regent in Radeberg

1907 erhielt die Exportbierbrauerei hohen Besuch aus Dresden, der für ganz Radeberg ein Riesenereignis war. Kein Wunder, schließlich war der Besucher niemand Geringeres als König Friedrich August III. von Sachsen. Und die Brauerei der einzige Wirtschaftsbetrieb in Radeberg, der vom König beehrt wurde.

Radeberger und die Semperoper

Seit Jahrzehnten verbindet Radeberger Pilsner und die Semperoper eine lange Freundschaft. Die Unterstützung des jungen Ensembles durch die Radeberger Exportbierbrauerei ermöglicht es der Semperoper Dresden, hoffnungsvolle Nachwuchskünstler an das eigene Haus zu binden und deren künstlerischen Werdegang nachhaltig zu prägen. ​Beide Häuser vereint nicht nur die sächsische Heimat, sondern vor allem der hohe Eigenanspruch an Qualität und Wertigkeit.

„Radeberger weltweit“

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts eroberte Radeberger Pilsner erst New York und dann die ganze Welt. Ein Umstand, der 1885 sogar zur Umbenennung der Brauerei in „Radeberger Exportbierbrauerei“ führte.